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Die Pandemie und der Blog – 2

… es funktioniert! Dank Christian Roth in Berlin gehöre auch ich jetzt auch zu den blogger*innen! Er und Kati Meden von der Agentur goyippi design http://www.goyippi.net tun wirklich, was sie mit ihrem Firmennamen versprechen. Sie machen Kunden glücklich… Demnächst dann an dieser Stelle mehr zu Katis Arbeit, die gerade beschäftigt ist mit dem Layout meines ersten Kinderbuches „Die große Reise der kleinen Muschel Riffelitt“ .

Doch nun zurück zur Pandemie und der Frage, ob wirklich alles anders ist? Ich finde nein, obgleich ich gut verstehen kann, dass es sich für viele Menschen tatsächlich so anfühlt. Für mich persönlich fühlt sich gar nicht alles anders an, und ich könnte mir vorstellen, dass es vielen Menschen, die wie ich vom Leben nicht nur mit Samthandschuhen angefasst worden sind, ähnlich geht. Der Bedrohung durch eine schwere Erkrankung ausgesetzt zu sein, ist ein mir und vielen anderen bereits bekanntes Gefühl. Mit dem Unterschied, dass ich es bei einer pandemischen Bedrohung zu tun habe mit einer sich ankündigenden Gefahr, der ich – so gut es eben geht – aus dem Wege gehe und versuche, ihr keine Chance zu geben, mir zu nahe zu kommen. So behalte ich bei der Begegnung mit einer Pandemie wenigstens das Gefühl, die Situation ein Stück weit selbst in der Hand zu haben, auch wenn das im Falle eines Falles natürlich anders sein kann.

Der Krebs ist anders, ganz anders als die Pandemie. Er ist plötzlich da. Unerwartet. Er klopft nicht an die Tür und stellt sich schon mal vor. Er verschafft sich Einlass und bestimmt – zunächst – dein Leben. So schnell verlässt er es auch nicht wieder. Allein durch die ausgelöste Angst, er könne immer wieder kommen, bleibt er ihm, deinem Leben vielleicht ein Leben lang erhalten. Niemand kann seine Fratze wegimpfen und niemand kann sagen, dass diese irgendwann besiegt sein wird. Niemand kann dem Krebs die Fratze nehmen. Nur du kannst das! Nur du selbst kannst zur Sieger*in werden. Zu siegen, dem Krebs die Fratze zu nehmen, ist Arbeit – physische wie psychische Schwerstarbeit ! Wer diese Schwerstarbeit einmal geleistet hat, dem Krebs Gesicht gezeigt hat, ihm entgegengetreten ist, sich von ihm nicht in die Knie zwingen lassen hat, derjenige weiß, welche Kräfte ihm selbst gegeben sind … und diejenige weiß, dass sie mit ein wenig Glück, ein wenig Verstand und ein wenig Schicksal keine Angst mehr zu haben braucht. Denn schlimmer geht nimmer!

Diese sind so in etwa meine ersten Gedanken gewesen im Winter diesen Jahres 2020, als es losging mit der Pandemie. In Erkenntnis der Tatsache, dass mich die Entwicklung zwar beunruhigte (wie alle anderen), aber nicht wirklich ängstigte (wie so viele andere), habe ich schnell verstanden, dass meine schlimmen Erfahrungen doch offensichtlich auch etwas Positives bewirkt hatten. Gelassenheit! Nicht immer, aber immer öfter! Das ist gut!

Auch heute noch, Monate nach dem Ausbruch der Pandemie, empfinde ich genauso, verhalte mich vorsichtig, aber nicht ängstlich und erfreue mich einfach der Tatsache, dass ich lebe! Das Leben ist soviel mehr als das, worauf wir nun für einen begrenzten Zeitraum vielleicht verzichten müssen. Das Leben schenkt uns soviel mehr als das!

Von einem der Geschenke, die das Leben mir so macht, möchte ich erzählen beim nächsten Mal oder besser:

im nächsten blog

Bis dahin, gelassen bleiben!

LEBEN IHR LIEBEN!

In Kategorie: Blog

2 Kommentare

  1. Zu Beginn der Pandemie im Frühling 2020 ergab ein MRT den – nach über 14 Jahren -erneuten Brustkrebs-Verdacht (der sich später nach einer von zwei OPs bestätigte). Doch ich hatte diesmal Glück im Unglück: war der Tumor beim ersten Mal aggressiv und zog neben der OP – eine hohe Anzahl belastender Therapien nach sich, brauchte ich diesmal -nach der MRT-gesteuerten Gewebeprobe -„nur“ zwei OPs. Und machte auch wieder eine Anschlussheilbehandlung. Die Angst, erneut Krebs zu haben, war groß vor dem MRT im letzten Jahr – davor gab es eine MRT-Pause von ca 5 Jahren. Das diesjährige MRT hat zum Glück nichts Schlimmes zum Vorschein gebracht. Trotzdem, die Möglichkeit, noch ein weiteres (drittes…) Mal an Brustkrebs zu erkranken, ist sehr viel näher gerückt. Wenn ich mir was wünschen könnte: Ruhe in puncto Krebs und die Gewissheit, dass es so bleibt. Das ist ein Traum. Trotzdem: Ich liebe das Leben und lebe sehr gerne. In der Reha letzten Sommer habe ich ein Bild gemalt/gemacht mit dem Titel „geerdete Leichtigkeit“, eine Vogelfeder, die wie ein Baum senkrecht auf einem roten Hügel steht, unten fest verwurzelt, Glieder und Kopf in luftigen Höhen. Das ist mein Wunschlebensgefühl. Und es stellt sich erstaunlich oft ein. Das Leben ist schön!

  2. Cordula Reuter

    Liebe Heide Welslau,

    mir gefällt Ihr Bild der „geerdeten Leichtigkeit“ und wünsche Ihnen, dass Sie dieses Wunschlebensgefühl immer bei sich haben, es in besonders schwierigen Momenten abrufen können. Ich glaube daran, dass innere Bilder, die wir malen, uns in unserer Abwehrkraft stärken können.
    Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass alle ihre Träume in Erfüllung gehen!
    Über ein Kennenlernen bei der nächsten Sommertafel würde ich mich freuen!

    Herzlichst,
    Ihre Cordula Reuter

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